So, jetzt zählt es!!! 33 Spieltage lang hat man auf ein Ziel hingearbeitet und mit einem einzigen Sieg am letzten Spieltag kann man (und wird man) es am kommenden Sonntag erreichen!
Schnell in Vergessenheit geraten werden die schwachen Spiele gegen Köln, Braunschweig, Burghausen. Es wird eine große Aufstiegsparty, die keiner von uns so schnell vergessen wird!
Sowohl für uns Fans als auch für die Profi's unseres MSV gilt es am Sonntag, ein letztes Mal alles geben, sich für den Club zu zerreissen und die nötigen drei Zähler einzufahren, allen Diskussionen über Verträge, Sponsorengelder oder sonstigem, aktuell total unwichtigen Blödsinn zum Trotz!
Ich war noch vor keinem Fussballspiel in meinem Leben so nervös wie vor diesem! Selbst das WM-Halbfinale war nichts dagegen. Es hängt alles an einem einzigen, verdammten Sieg gegen den ungeliebten Nachbarn aus dem Pott!
Sonntag, 20.05.2007 - ein Tag um Geschichte zu schreiben!!!
Wirklich keine schlechte Serie. Die Erfolge basierten meist auf einer stabilen Defensive und den Kontern, die man halt als Auswärtsmannschaft fahren kann.
Da von den 4 35-Punktemannschaften 2 an RWE vorbei müssen, damit RWE absteigt, können sie es sich durchaus leisten auf die entsprechenden Zwischenresultate zu warten, die aus ihrer Sicht hoffentlich nicht kommen werden. Die Essener Situation ist ja bedingt komfortabel, denn die Konkurrenz muss sie überholen, nicht umgekehrt.
Warum sollte RWE auch nur sowas ähnliches wie nen offenen Schlagabtausch mit uns suchen? Den können sie fast nur verlieren. Wenn Köstner das bei dieser Ausgangssituation versucht, wäre er schön blöd. Ist er aber sicher nicht.
Offenbach hat zwar einen theoretisch leichten Job gegen Braunschweig (haben wir vor 3 Wochen ja auch gedacht), aber kommen die mit ihrer Favoritenrolle wirklich klar? Gut gespielt haben sie ja ewig nicht mehr, aber man muss feststellen, dass sie sich seit kurzem wieder wehren.
Jena und Unterhaching mögen zwar auswärts punkten können, aber die munteren Augsburger schenken bisher nix her und Rostock muss selber gewinnen, um sich Freiburg vom Leib zu halten. Frühe Entscheidungen zu Gunsten dieser Abstiegskandidaten sind deshalb in diesen Spielen nicht zu erwarten.
Das gibt RWE vermutlich viel Zeit. Mehr Zeit jedenfalls als uns, denn die Prognose für Freiburg - Koblenz ist wohl eindeutig, auch wenn Koblenz die letzten drei Spiele gewonnen hat und sich bisher nach geschafftem Klassenerhalt ordentlich verkauft.
Also würde ich an RWE-Stelle zunächst mal überhaupt nicht auf Offensive sondern - wie gehabt - auf die gute Defensive und gelegentliche Konter setzen. Darauf sollten wir vorbereitet sein. Denen dürfte ja auch nicht entgangen sein, dass wir sowas gar nicht mögen und das die Nerven nicht unsere Stärke sind. Auf die Tour hat dieses Jahr so mancher unerwartete Bonuspunkte aus der Wedau mitgenommen.
Sollte RWE beim Stand von 0:0 oder 1:1 aufgrund der Zwischenstände tatsächlich irgendwann öffnen müssen, dann sind wir vielleicht schon wieder übernervös. Inbesondere wenn Freiburg gegen Koblenz führt, was ziemlich sicher passieren sollte.
RWE hat natürlich auch nervliche Probleme, wenn es in die Schlußphase geht, aber das ist ein anderes Thema. Die Schlußminuten brauchen wir hoffentlich nicht zu strapazieren. Aber im Zweifelsfall ist es gut, das zu wissen.
Das wir gewinnen müssen (und können) ist eh klar, ich würde aber halt nicht erwarten, dass wir von vorneherein eine RWE Mannschaft sehen, die uns die erhofften Räume bietet. Die werden so lange wie möglich abwarten und nerven. Das wird ne ganz harte Strafraumbelagerung wie gegen Braunschweig oder Fürth. Nur hoffentlich mit besserem Ende.
Bommer wäre gut beraten, die Mannschaft genau auf diesen Belagerungsfußball einzustellen und die zuletzt hohe Effizienz beim Ausnutzen von Torchancen einzufordern. Die werden wir brauchen.
Es kann natürlich auch anders kommen, wenn wir wieder früh in Führung gehen oder wenn Augsburg und Rostock ihre Gegner früh abschiessen.
Die Heimbilanz gegen RWE in der 2.Liga ist übrigens eher bescheiden:
Allerdings: Wenn wir gewannen, stiegen wir am Ende der Saison immer auf und RWE immer ab.
Ich geh' schon davon aus, dass Franks Offenbacher drin bleiben. Ob RWE absteigt, wird nur von Unterhaching und Jena abhängen. Denn wir steigen auf und das geht ziemlich sicher nur mit nem Sieg.
(RP) Wenn die Zebras am Sonntag gegen Rot-Weiß Essen im spannungsgeladenen Westderby um den Bundesliga-Aufstieg kämpfen, dann wiederholt sich die Vereins-Geschichte wieder einmal.
Stress ohne Ende, Seelen-Taumel und bis zum Anschlag gefüllte Tränensäcke – auf die Fans des MSV Duisburg und von Rot-Weiss Essen wartet ein Saisonfinish, das selbst jeden Hitchcock-Klassiker in den Schatten stellen könnte. Nur der Sieger des Zweitliga-Schlagers kann am Sonntag sicher jubeln, der Verlierer ist auf Resultate der Konkurrenz angewiesen. Der MSV will aufsteigen, RWE den Abstieg verhindern. Ganz unüblich sind derlei Nervenspiele für den MSV nicht. In der Vergangenheit gab es viele Partien, in denen es (nicht nur am letzten Spieltag) um eine Menge ging – wie die folgende Auswahl deutlich belegt.
5. Mai 1963/Oberliga-West: MSV – Hamborn 07 2:1. Am vorletzten Spieltag der legendären Oberliga-West benötigten die Zebras im Derby gegen die Löwen einen Sieg, um sich für die neue Bundesliga zu qualifizieren. Hamborns Häfner glich Verstegs Führung aus. In der 90. Minute pfefferte aber „Pitter“ Danzberg den Ball nach einem Freistoß von „Eia“ Krämer zum 2:1 ins Netz. Einen Tag später traf das Bundesliga-Telegramm in Meiderich ein. Der Rest ist Geschichte.
30. April 1970/ Bundesliga: MSV – 1860 München 2:1. Im Abstiegskampf stand der MSV am Saisonende unter Druck. Der Mitkonkurrent 1860 München ging aber an der Wedau durch Klaus Fischer in Führung. Duisburg warf alles nach vorne, war durch späte Tore von Rainer Budde (80.) und Bernd „Lecker“ Lehmann (83.) erfolgreich, blieb erstklassig und 1860 stieg ab.
29. April 1978 / Bundesliga: MSV – Schalke 1:0. Auf dem Weg in den UEFA-Cup fehlte dem Team von Trainer Carl-Heinz Rühl am letzten Spieltag noch ein Sieg. Im Derby hielt Schalke lange dagegen, doch mit der Brechstange und dem Torschützen „Enatz“ Dietz (75.) gelang der 1:0-Sieg und der Sprung ins internationale Geschäft.
Bilder vom MSV-Training 26. Mai 1984 / 2. Bundesliga: Darmstadt 98 – MSV 0:2. Weil die Zebras am vorletzten Spieltag per 2:5 gegen Hannover die Entscheidung verpassten, fuhren sie mit zitternden Knien nach Darmstadt. Am Böllenfalltor behielt das Team von Trainer Luis Zacarias aber die Nerven. Roland Wohlfarth (6.) und Udo Lay (16.) ebneten die Weg zum 2:0-Sieg und als Tabellendritter in die Aufstiegsrelegation. Verfolger Hessen Kassel blieb „ewiger Vierter“.
1. Juni 1984/ Relegation: MSV – Eintracht Frankfurt 0:5. In der Relegation zur Bundesliga wurde der MSV von Frankfurt mächtig eingeseift. Der Aufstiegstraum hatte sich schnell erledigt, auch weil Schiedsrichter Heitmann ein angebliches Abseitstor von Roland Wohlfarth nicht wertete. Das Rückspiel endete 1:1.
16. Juni 1991 / 2. Bundesliga: MSV – BW Berlin 1:0. Am letzten Saison-Spieltag musste gegen Blau-Weiß Berlin nur noch ein Punkt her, um die Bundesliga-Rückkehr nach neun Jahren Abstinenz zu feiern. Michael Tönnies beseitigte nach der Vorlage von Michael Struckmann- mit seinem Tor zum 1:0-Endstand in der 86. Minute alle Zweifel. 27.000 Fans strömten um 16.48 Uhr auf den Rasen und trällerten den Evergreen „Nie mehr 2. Liga.“
16. Mai 1992 / Bundesliga: MSV – Borussia Dortmund 0:1. Im irrsten Herzschlag-Finale der Bundesliga zählte der MSV zu den Verlierern. Ein hoher Sieg wurde gegen den Titel-Aspiranten BVB benötigt, um den Abstieg zu vermeiden, doch Dortmunds Chapuisat traf früh zum 0:1-Endstand (9.). Duisburg stürmte vergeblich. Am Ende weinten 30.000 Menschen, weil auch der BVB nicht Meister wurde und Stuttgart durch einen späten Sieg in Leverkusen triumphierte.
2. Juni 1996 / 2. Bundesliga: MSV – FSV Mainz 0:3. Ganz Duisburg hatte sich auf eine rauschende Aufstiegsparty eingestellt, doch die abstiegsbedrohten Mainzer feierten lieber ihre eigene Rettung. Bereits beim Stande von 0:2 leerte sich das Wedaustadion. Zehn Minuten nach Abpfiff kam schließlich die Nachricht, dass die Konkurrenz aus Unterhaching und Zwickau ebenfalls verloren hatte und der MSV doch aufgestiegen war. Zumindest rund 2000 Unentwegte waren geblieben, um mit Alfred Nijhuis und Co. die Korken knallen zulassen.
18. Februar 1998 / DFB-Pokal: Eintracht Trier – MSV 10:11. Es war nur ein Halbfinale, aber was für eins. Auf dem Weg zum Endspiel nach Berlin kam es zu einem Nervenkrimi, den der MSV bestand. Die Führung durch Michael Zeyer glich der Trierer Fengler für den Regionalligisten in der 88. Minute aus. Nach torloser Verlängerung mussten alle 22 Spieler zum Elfmeterpunkt. Zehn Duisburger, darunter auch Carsten Wolters, der immer noch am Ball ist, blieben cool. Zwei Trierer verschossen und der MSV gewann das ultimative Finale vor dem Finale.
9. Mai 2005 / 2. Bundesliga E. Frankfurt – MSV 0:1. Die Zebras versenkten direkt ihren ersten Matchball zum Aufstieg. Aziz Ahanfouf gelang der frühe Siegtreffer (8.), dann hielt MSV-Keeper Georg Koch noch einen Foulelfmeter. In Frankfurt begann die Party-Karawane, die erst am frühen Morgen des nächsten Tages in der MSV-Arena ihr Ende fand. So soll es möglichst am kommenden Sonntag wieder kommen, wenn es gegen RWE um alles oder nichts geht.